Sonntag, 17. Dezember 2017

{Theogequatsche} Advents(vor)freude

Heute ist der dritte Adventssonntag. In der katholischen Kirche trägt er den Namen "Gaudete". Das ist Latein und heißt "Freut euch!". So weit, so gut. Aber es ist ja schon ein wenig vermessen zu denken, jemand könnte sich auf Knopfdruck freuen. Und überhaupt, das eigentliche Fest ist doch erst Weihnachten, oder?


In seinem Ursprung ist der Advent eine Fastenzeit. Ebenso wie vor Ostern soll man sich auf das anstehende Hochfest durch bewussten Verzicht vorbereiten. Dazu gehören auch Gebete und Gottesdienste, die in dieser Zeit verstärkt stattfinden. Heute haben wir andere Formen, um uns auf Weihnachten einzustimmen. Eins aber bleibt: Wir warten.


Zu Gaudete, also nach drei Wochen, ist schon mehr als die Hälfte dieses Wartens geschafft. Die liturgische Farbe dieses Tages (zum Beispiel sichtbar am Gewand des Priesters) ist nicht wie sonst im Advent violett, sondern rosa. Es scheint also schon etwas vom festlichen weiß hindurch. (Weiß ist die Farbe für besondere Hochfeste, violett ist die Farbe der Buße, Trauer und Umkehr.)
Heute werden wir also daran erinnert, dass wir uns auf Weihnachten freuen dürfen. Zwischen all dem Stress, der Suche nach dem perfekten Geschenk und den vielen Vorbereitungen können wir heute innehalten. Doch wie soll das mit der Freude jetzt gehen?


Manchmal reicht schon ein wenig Achtsamkeit für die kleinen Momente im Alltag. Mir hilft es auch, den Blick weg von meinen eigenen Sorgen und Aufgaben zu richten und mir die Menschen um mich herum anzuschauen. Kann ich jemandem was Gutes tun? In wessen Gesellschaft fühle ich mich wohl? Den Menschen eine Freude zu machen, die einem nahe stehen, macht oft auch uns selbst froh.
Advent sollte keine Zeit der Hektik sein, sondern der Ruhe, in der wir den Blick für das Wesentliche im Leben schärfen können. Dann können wir auch dem Ruf "Gaudete" folgen - freut euch!


Vorfreude ist die schönste Freude, sagt man. Als Christin freue ich mich natürlich auf die nahe Ankunft von Jesus Christus. Doch an Weihnachten gibt es noch viel mehr Dinge, auf die man sich freuen kann; die Familie und Freunde, die man lange nicht gesehen hat, das gute und reichliche Essen, die Geschenke, die man gibt und bekommt, die festliche Stimmung... Wahrscheinlich fällt jedem hier etwas anderes ein. Macht dieses Weihnachten zu einem Fest der Freude, zu einer Zeit, die euch mit Glück erfüllt!

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