Dienstag, 8. Dezember 2015

{Rezension} Sommer in Grasgrün / Apfelgrüne Aussichten

Heute habe ich etwas Neues für euch: Eine "Reihen-Rezension". Der Einfachheit halber bekommt ihr hier eine Rezension zu beiden Bänden der Geschichte um Carla Schwanenfels, geschrieben vom Autorenduo Annell Ritter.


















Inhalt:
Carla erbt überraschend einen Bauernhof in Brägenbeck, einem
abgelegenen Dorf in Norddeutschland. Gemeinsam mit ihrer extrovertierten Freundin Lou macht sie sich auf, die Erbschaft zu begutachten. Das Landleben mit seinen rustikalen Gepflogenheiten und schweigsamen Bewohnern ist für die gestandene Münchnerin erst einmal eine Herausforderung. Doch nach einer durchtanzten Nacht auf der Brägenbecker Scheunenparty kommen die Freundinnen zu der Einsicht, dass das Leben außerhalb der Großstadt gar nicht so übel ist. Ein streikendes Cabrio, ein attraktiver Mechaniker und ein arroganter Großbauer später fasst Carla einen weitreichenden Plan.
Im zweiten Teil wird der Kampf gegen Großbauer Johannsen weitergeführt, Lous Sohn Augustin hat seinen großen Auftritt und auch Carlas mittlerweile florierende Pension muss stürmische Zeiten überstehen.

Meine Meinung:
Schon die Titel der Bücher klingen nach Landidylle, Romantik und einer fröhlich dahinplätschernden Geschichte. Genau diese Erwartung hat sich beim Lesen bestätigt.
Der Einstieg war schön gestaltet. Obwohl man mitten ins Geschehen geworfen wird, findet man sich dank nachfolgender Erklärungen schnell zurecht. Erzählt wird von Carla selbst, die alles wunderbar anschaulich beschreibt ohne den roten Faden zu verlieren. Sie kann sich gut in andere Menschen hineinversetzen, was beim Verständnis der Personen hilft.
Carla war mir auf Anhieb sympathisch. Erfolgreiche Anwältin mit einem Dauerverlobten, der ihr nicht mehr gut tut. Auf der Suche nach mehr, was ihr allerdings erst in Brägenbeck langsam bewusst wird. Sie ist sehr herzlich, meistens fröhlich und voller Begeisterung für ihr eigenes Projekt. Sie packt gern an und ist sich für nichts zu schade. Ich glaube, eine solche Freundin kann jeder gebrauchen.
Wichtig ist auch Lou, exzentrische Großstädterin mit reichem Ehemann und zwei Söhnen. Obwohl sie den Luxus liebt, steht sie ihrer Freundin treu zur Seite und hilft so gut sie kann. Sie ist ein wenig seltsam und hat ein auffälliges Äußeres, ist aber eine liebenswerte Person.
Auch bei den anderen Charakteren merkt man, wie viel Herzblut die Autorinnen hineingelegt haben. Viele dieser interessanten Personen würde ich gern mal kennen lernen. Selbst den zickigen und eigenwilligen kann man kaum böse sein, weil sie gleichzeitig auch gute Seiten haben und man sie ja doch irgendwie verstehen kann. Es ist das ganz normale Leben. Gleichzeitig wirken einige Figuren leicht überzeichnet und sind damit so witzig und großartig, dass man sich fragt, wie die Autorinnen bloß auf solche Ideen kommen.
Die ganze Geschichte ist sehr unterhaltsam geschrieben. Besonders wenn der eigene Alltag stressig ist, war es wohltuend in diese Welt zu flüchten. Probleme lassen sich dort gemeinsam lösen und am Ende sitzen alle glücklich zusammen. Die Bücher lassen sich leicht und angenehm lesen, der Schreibstil ist flüssig und obwohl ohne Umgangssprache doch nicht zu hochgestochen.
Die Story selbst besteht mehr oder weniger aus realistischen Alltagskonflikten, die mit viel Humor und gleichzeitig glaubwürdig und spannend geschildert sind. Alles ist gefüllt mir liebevollen Details. Auch die Romantiker kommen nicht zu kurz. Lou steht treu zu ihrem Ehemann, aber Carla verliebt sich. Genauso aufregend wie alles andere wird auch diese Herauforderung gemeistert. So wie das Leben sein könnte, so ist es in Brägenbeck.
Einzig das Ende des zweiten Bandes konnte mich nicht ganz überzeugen. Es war mir zu plötzlich, nachdem sich gerade erst alles aufgeklärt hatte. Insgesamt aber ein Abschluss, der nochmal die ganze ländliche Romantik und die kleine heile Welt aufgreift.

Fazit:
Eine wunderbar träumerische, voller Liebe gestaltete Welt, in die man jederzeit entfliehen kann, um eine Weile mit den Figuren zu lachen. Der Einstieg gelingt immer wieder gut und das Ende kam viel zu schnell.

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