Dienstag, 19. Januar 2016

{Rezension} Tiefdunkle Nacht

Vielleicht erinnert ihr euch an meine begeisterte Rezensionen zum ersten und zweiten Teil der Reihe. Hier kommt nun der fulminante Abschluss. Tiefdunkle Nacht von Stefanie Hasse. Vielleicht bin ich ein bisschen voreingenommen, weil ich die Autorin so großartig finde, aber ich hoffe, euch trotzdem einen guten Eindruck von diesem Buch vermitteln zu können.


Inhalt:
Es ist soweit. Ein ganzer Monat ist seit der Nacht des Blutmonds vergangen, in der sich Victoria nach Jahren des Vergessens zum ersten Mal wieder an alles erinnern konnte. Endlich sieht sie einen Teil ihrer alten Gemeinschaft wieder. Aber Darian fehlt… Während ihre Vergangenheit sie einholt, ist es ihr Lebensgefährte Alexander, der für Victoria da ist und ihr den Rücken stärkt. Dennoch kreisen ihre Gedanken um Darian. Hin- und hergerissen zwischen dem Leben, das sie kennt, und der Liebe, die sie verloren hat, macht sich Victoria auf die Suche nach ihm. Noch ahnt sie nicht, welch wichtige Rolle sie beide im alles entscheidenden Kampf von Licht gegen Dunkelheit spielen.

Meine Meinung:
Achtung, Spoiler!
Der Einstieg ist wieder sehr gut gelungen. Ich war sofort wieder von der Geschichte gefesselt. Neben den bekannten und liebgewonnenen Personen taucht auch gleich ein neues Problem auf. Aber es hat sich auch einiges geändert. Am Ende des zweiten Teils wurde das meiste davon schon angedeutet. Zwischendurch war ich mit der Entwicklung nicht besonders zufrieden. Victoria wird von der dunklen Seite angezogen und Darian ist ganz weg. Aber natürlich sind all das die Konsequenzen der vorherigen Handlungen und außerdem bedeutsam für den weiteren Verlauf der Geschichte. Letztlich geht ja auch alles gut aus.
Es kommen wenig neue Personen vor, aber die schon bekannten haben sich weiterentwickelt. Zudem sind sie im dritten Teil noch vertrauter und tiefgründiger geworden. Besonders Victoria offenbart eine neue Seite. Sie ist jetzt nicht mehr das naive, gutmütige Kind, sondern eine junge Frau, die sich ihrer Abgründe bewusst wird und für ihre Wünsche einsteht. Leider tut sich in der Beziehung zu Darian nicht viel. Die beiden sind nach wie vor füreinander bestimmt und unzertrennlich, aber eine Weiterentwicklung fehlt mir hier. Dafür taucht Darians Schwester auf. Bisher wussten wir nichts von ihr, jetzt spielt sie eine tragende Rolle.
Die Autorin benutzt erstmalig den Begriff "Seelenspiegel", um die Beziehung der beiden zu beschreiben. Dieser ist charakteristisch für die Reihe "Macht der Seelen". Insofern fand ich ihn unpassend, auch wenn sich ein Vergleich durchaus ziehen lässt. Zum Glück belässt sie es bei einer einmaligen Verwendung.
Das Ende ist fast philosophisch. Die Autorin schreibt zwar die ganze Zeit Fantasy, die unsere Welt als Kulisse hat, schafft jedoch im Epilog eine Verbindung zu unserer realen Geschichte und erklärt damit die Zustände auf der Erde. Die Perspektive ist wie immer etwas ungewöhnlich, aber nicht schlecht. Schon im ersten Teil wurden die Kinder des Mondes sehr realistisch konzipiert und das setzt sich nun fort.
Besser als in den vorangegangenen Teilen wird das alltägliche Leben der Figuren geschildert. Besonders Victoria und Alex haben ein Tag-Leben, das sie managen müssen und erst nach und nach für ihre nächtlichen Aktivitäten wieder ablegen können.
Das Buch war unheimlich spannend geschrieben. Jedes Mal, wenn ein Problem gelöst scheint, taucht ein neues auf. Es gibt praktisch nie Sicherheit im Kampf gegen das Böse. Die Handlung steuert unerbittlich auf den Höhepunkt zu, den man zwar erahnen kann, aber so dann doch nicht erwartet. Bis zum Schluss wird die Spannung gehalten und erst rückblickend alles aufgelöst. Die Lösung selbst konnte ich trotz aller Vorüberlegungen, die im Buch gemacht wurden, nicht alleine schlussfolgern.

Fazit: 
Sehr guter Abschluss einer tollen Trilogie. Die Autorin versteht es, mit unserem Weltbild zu spielen und uns bei der Stange zu halten.

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