Freitag, 13. Mai 2016

{Rezension} Die Augen des Iriden

Falls sich nach dem letzten Post jemand gefragt hat, was das eigentlich für ein Buch sein soll, kommt hier die Rezension dazu. Verpasst auf keinen Fall den Start der Blogtour am Montag bei Tamara.


Inhalt:
Tief unten in den Kellern des Otto-Suhr-Instituts der Freien Universität Berlin werden bei einem Experiment alle ethischen Grenzen gesprengt. Ein Psychologe, ein Neurowissenschaftler und ein Historiker nutzen das Wissen einer geheimen Bruderschaft, um Bilder in manipulative Waffen zu verwandeln.
Der sechzehnjährige Henry wird in eine hochexplosive Geschichte verwickelt, die eng mit dem Geheimbund der Iriden aus der Zeit der Französischen Revolution verknüpft zu sein scheint, mit dem sein Vater sich wissenschaftlich beschäftigt hat. Und auch, dass Henry ein blaues und ein braunes Auge hat, scheint eine tiefere Bedeutung zu besitzen. In plötzlichen Tagträumen beginnt er in Bilder einzutauchen und ihre innersten Mechanismen zu erkennen. Gemeinsam mit seiner Chat-Freundin Valeska macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit und kommt einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur, dass die Menschheit für immer verändern könnte.

Meine Meinung:
Die Geschichte konnte mich unerwartet schnell in ihren Bann ziehen. Vielleicht lag es am unkomplizierten und angenehmen Schreibstil. Die Spannung war schnell aufgebaut und auch der regelmäßige Orts- und Perspektivenwechsel trug dazu bei, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Dabei war immer klar gekennzeichnet, wo man sich gerade befindet, sodass ich zu keine Zeit verwirrt war. Bis zum großen Showdown am Ende blieb weitestgehend offen, wohin sich die Geschichte entwickeln würde, was mir sehr gut gefallen hat.
Mit Henry konnte ich mich direkt identifizieren. Seine Gefühls-und Gedankenwelt ist sehr plastisch dargestellt und ich konnte sein Handeln nachvollziehen. Er ist ein ganz normaler Junge, auch wenn er zu Hause unterrichtet wird. Seine Familiensituation ist etwas ungewöhnlich, aber ich fand es leicht, mich in seine Lage hineinzuversetzen. Als Leser war man immer auf seinem Wissensstand und konnte gemeinsam mit ihm neue Entdeckungen machen. 
Valeska war mir ebenfalls sympathisch. Sie wird in Dinge hineingezogen, die größer sind, als sie auf Anhieb begreifen kann. Erst nach und nach ergeben einzelne Puzzleteile einen gemeinsamen Sinn. Sie hat noch einige zusätzliche Informationen in die Geschichte eingebracht.
Die ganze Story war von Anfang an logisch aufgebaut. Auch wenn sie einige fantastische Elemente enthält, wird alles gut erklärt und passt am Schluss wunderbar zusammen. Der Spannungsbogen zieht sich konsequent durch und jeder der komplex angeordneten Handlungsfäden läuft auf das Ziel hinaus. Es gab keine störenden Nebengeschichten und keine ausschweifenden Betrachtungen des Seins. Das fand ich gut, weil der Lesefluss nicht gestört wurde. Die Autorin verknüpft hier objektiv unterschiedliche Themen auf sinnvolle Weise miteinander, zum Beispiel die Experimente des Doktor Mengele, die seltene Fehlbildung Heterochromie und das Jerusalem-Syndrom. 
Ich fand die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren besonders interessant, da sich einige auch im Laufe der Zeit ändern oder weiterentwickeln. Hier konnte man gut verfolgen, wie auch innerlich etwas passiert. Dadurch wurden die Protagonisten noch einmal menschlicher und realer. 

Fazit: 
Ein mitreißender Roman, der mich so schnell nicht mehr losgelassen hat. Spannende und tiefgründige  Geschichte voller versteckter Zusammenhänge mit lebensechten Charakteren.


Wenn ihr neugierig seid, was die anderen Blogger der Blogtour zu dem Buch gesagt haben, habe ich hier die Rezensionen für euch:
Talmis Bücherwelt
Bookdemon
Annas Bücher
A Reader Lives A Thousand Lives
Schnuffelchens Bücher und Co.

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